grüner alter Künstler Bein über kopf jonglieren mit bällen

Das „Der brotlose Künstler“ Problem

Kennst du auch das Gefühlt, dass du etwas wunderbares erschaffen hast und keine weiß es zu schätzen?

Ein Theaterstück, einen Song oder ein Bild?

Du hast schwer gearbeitet, dir den Kopf zerbrochen, Hilfe von Freunde und Familie bekommen.

Du hast Tage und Nächte gearbeitet, hast etwas wundervolles erschaffen und trotzdem kannst du von Deiner Leidenschaft nicht leben. Es muss etwas passieren und zwar schnell.

Jeder kennt den Begriff der „brotlosen Kunst“. Aber was hat es damit auf sich? Ist es wirklich so, dass man von Kunst nicht leben kann?

Wenn man sich die Statistik anschaut möchte man meinen: „Ja“. Die Zahlen der Künstlersozialkasse (KSK) sprechen für sich: Das durchschnittliche Jahreseinkommen von freiberuflichen Schreibern aller Art lag 2015 bei 19.061 Euro brutto. Da bleibt zum Leben nicht mehr viel übrig wenn man Steuern und Sozialabgaben abzieht. Die unter 40-Jährigen kommen im Schnitt auf 17.210 Euro pro Jahr.

Noch schlimmer ist es um die Jahreseinkommen der bildenden Künstler (15.112 Euro), der Musiker (12.931 Euro) und der darstellenden Künstler wie etwa Schauspieler, Pantomimen oder physischen Performer (14.971 Euro) bestellt. Da können viele nur mit Hartz IV aufstocken oder arbeiten zusätzlich in einem 450-Euro-Job.

Doch man sieht auch (finanzielle) erfolgreiche Künstler. Also muss es doch gehen.

Wertvoll für andere oder wertvoll für dich?

Derek Sives hat es in einem diesem Artikel wunderschön formuliert:

„Wenn mir heiß ist, dann kann ich mir nur schwer vorstellen, dass anderen Personen im Raum kalt ist. Ich denke, es ist wirklich heiß. Wie eine Tatsache, keine Meinung.

Wenn für mich etwas wirklich wertvoll ist, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass es für andere keinen Wert hat, wie eine Tatsache, keine Meinung.“

Das klingt plausibel, aber wir alle wissen, dass die Realität anders aussieht. Wir können uns in andere Menschen schwer hineinversetzten.

Mach deine Kunst wertvoll für andere 

Kommen wir zu unserem brotlosen Künstlern mit seinem Werk, dass für ihn sehr wertvoll ist.

Menschen geben uns nur dann Geld, wenn wir etwas wertvolles für sie tun. Der Künstler muss seine Kunst wertvoll für andere machen, wenn er Geld haben möchte. Er muss sich in die Lage des Publikums versetzen. Er muss einen Weg finden, wie seine Kunst für andere wertvoller wird. Das kann zum Beispiel sein:

Individualisieren

Er kann seine Kunst auf Anlässe oder Personen zuschneiden und je nach Situation individuelle Änderungen vornehmen. Ein Stand up Comedian kann Firmenanekdoten oder aktuelle Ereignisse in sein Programm einfließen lassen.

Schockieren

Die Leute wollen reden und diskutieren. Der Künstler kann für den Stoff dafür sorgen.

Begrenzen

Was selten ist, ist wertvoll. Ein Maler kann Drucke auf wenige Stückzahlen reduzieren. Ein Performern kann seine Shows „nur mit Einladung“ vorführen.

Zum Geld gehen

Es gibt Bereiche in denen gibt es Geld und wird auch Ausgegeben. Der Künstler kann das selbe tun, was er sonst auch sonst auch macht. Er muss nur die „Bühne wechseln“. Musiker können in Hotels und auf Events spielen. Maler können typische Motive von Berufsgruppen zeichnen. Ich habe letztens bei meinem Zahnarzt eine tolle Serie zum Thema Zähne gesehen. Fachbegriffe wie „Brücke“ oder „Füllung“ wurden bildlich dargestellt.

Mehrere Sinne ansprechen

Musiker können visuelle Elemente in ihre Performance einbauen. Visuelle Künstler können Musik benutzen. Vielleicht gibt es auch Möglichkeiten Bilder anzufassen oder zur riechen.

Einstiegshürden senken

Bildende Kunst muss nicht immer Etepetete mit Sektglas sein. Ausstellungen können unterhaltsamer sein. Man braucht keinen „guten Geschmack“ um Kunst gut zu finden.

Das sind nur einige Möglichkeiten wie man wertvoller für andere werden kann. Dieser Prozess ist arbeitsreich und fühlt sich zu beginn komisch an. Feedback vom Publikum ist hilfreich auf dieser Reise.

Zusammenfassung

Menschen geben nur ihr Geld wenn sie etwas davon haben. Deswegen müssen Künstler Wegen finden, wie sie für andere wertvoller werden. Sollte dies gar nicht funktionieren, ist es gut wenn man Kunst nur für sich macht. Das ist beruhigende für den eigenen Geist. Dann kann man auch wirklich nur das machen was man möchte. Lustigerweise ist das dann sogar wieder interessanter für das Publikum.

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Foto: Robert Kash „The old busker 2“ creative common